Im Angesicht des Ätna

Die Weinrunde in Sizilien

anfang.com       Eine Verkostung von Ätna-Weinen bei einem Weinrundentreffen hatte uns neugierig gemacht. Damals hatten wir relativ junge Rotweine der Appellation Etna Rosso verkostet, und wir kamen zum Schluss, dass das Gebiet um die Nordseite des Ätna ein lohnendes Ziel für eine Weinreise sein könnte, zumal auch in Fachmagazinen vermehrt Artikel über diese spezielle Weindestination erschienen waren.

Dort wird immer wieder auf die notwendige Pionierarbeit hingewiesen, die es braucht, um den Wert eines Gebietes zu erkennen, in diesem Fall z. B. durch Giuseppe Benanti, aber auch durch den Römer Andrea Franchetti, der bereits in der Toscana mit den Weinen der Tenuta Trinoro aufhorchen ließ.

Die Erzeuger der Gegend setzen auf die autochthonen Rebsorten Carricante und Catarratto bei den Weißen und Nerello Mascalese und Nerello Capuccio bei den Rotweinen. Immer wieder wird der Vergleich mit dem Barolo oder dem Burgunder bemüht, was auch zutreffen mag, da sich die jungen Rotweine durch strenge Tannine auszeichnen und im Alter durchaus an elegante Burgunder erinnern. Allerdings scheint dieser Vergleich für einige Erzeuger Rechtfertigung genug zu sein, um gesalzene Preise für ihre Weine zu verlangen. Wir sind jedenfalls schon gespannt, was uns erwartet.

Tagebucheintrag vom 21.4.2016

Benanti-Viagrande

Den Auftakt unserer Entdeckungsreise bildet – wie könnte es anders sein – das Weingut Benanti in Viagrande. Benanti gilt als einer der Pioniere der Ätnaweine. Eine schöne Einfahrt, gepflastert mit Lavastein, weist uns den Weg zum Ansitz. Der Cavaliere und sein Sohn begrüßen uns freundlich. Er ist ein gransignore und Südtirolkenner. Auch der Sohn schwärmt von unserer Heimatstadt Bruneck, er sei ein „appassionato di finferli“, wie er sagt.drittes

Das Weingut geht auf 1472 zurück, seit 1734 sind Rebberge im Besitz der Familie. Giuseppe Benanti hat 1988 das Weingut übernommen, Ende der 80er Jahre kamen die ersten Weine auf den Markt: Der weiße Pietramarina und der Etna Rosso Rovitello. Die Reben sind zum Teil 100 Jahre alt und wurzelecht.

Im Weinberg bekommen wir Einblick in die geologischen Gegebenheiten, die entscheidend für die Mineralität der Weine sind. Es handelt sich um zwei Arten von Lava: einerseits Bimsstein und als Grundlage Basalt, der das Wasser hält. Die höchsten Lagen reichen bis auf 1150 m hinauf, gewimmt wird Ende September, in den höchsten Lagen erst im Oktober. Das Sortiment wurde inzwischen auf 7 Etiketten reduziert. 70 % der160 000 Flaschen werden in 27 Länder exportiert, der italienische Markt sei nicht interessant.

Der Cavaliere erzählt gerne und hat klare Vorstellungen, was Weinerzeugung anbelangt. So hält er nichts von „Winemakern“, also von Erzeugern, die eher technisch an die Sache herangehen. Weine machen habe mit Leidenschaft zu tun. Seine Weine sollen diese Leidenschaft widerspiegeln.

Der Verkostungsraum ist voll von Diplomen für die prämierten Weine. Zweifellos hat Benanti mit seinen Weinen die Weinwelt in Erstaunen versetzt. So wollen auch wir uns überzeugen lassen von der Qualität seiner Weine. Wir beginnen die Verkostung mit den Weißweinen:

zweitesPietramarina Doc Etna bianco sup. 2012 (100 % Carricante): Noten nach Agrumen, am Gaumen mineralisch-salzig. Pietramarina 1991: Noten nach wildem Fenchel, Mandarine, leichte Feuerstein-Töne, sehr interessant. Pietramarina 1995: leicht oxydativ, nasses Heu, floreale Noten, am Gaumen an Sherry erinnernd; eher schon ein Meditationswein. Rovitello Doc Etna Rosso 2012 (90 % Nerello Mascalese, 10% Nerello Cappuccio): Duft nach Veilchen, Bittermandel, Johannisbeere, am Gaumen schöne Mineralität, Sauerkirsch, Eukalyptus, feine Tannine, elegant und filigran, sehr interessant! Serra della Contessa Doc Etna Rosso 2006 (Nerello Mascalese, Nerello Cappuccio; die Trauben für diesen Wein stammen zum größten Teil von wurzelechten Reben): Schweiß, getrocknete Tomate, Jod, am Gaumen Goudron, Orangenschale, Stachelbeere, elegante Tannine, schöne Länge! Rovitello Doc Etna Rosso 1998: Leder, Kaffee, Zimt, Bitterschokolade, Würze, im Mund Sauerkirsche, Johannisbeere, wunderbarer Schmelz, perfekt eingebundene Tannine, sehr lang im Abgang!

Azienda Agricola Biondi, Trecastagni

Unser nächster Besuch gilt Ciro Biondi, der mit seiner Frau die Azienda führt. In seinem Geländewagen bringt uns der Kahlkopf zu einem Hügel auf ca. 700m Meereshöhe. Bei der Lage „Chianta“ handelt es sich um einen alten Krater aus dem 18. Jh. Wie uns Biondi erklärt, hat sein Urgroßvater die Trockenmauern aus Lavasteinen um 1850 aufgeschichtet, welche die einzelnen Terrassen voneinander abgrenzen. Die Familiengeschichte geht allerdings bis ins 16. Jh. zurück. Alles wirkt sehr idyllisch, neben den Rebzeilen mit großteils wurzelechten Reben finden sich auch Pfirsichbäume. Die Herausforderung besteht darin, dass hier fast ausschließlich Handarbeit zum Einsatz kommt. Biondi erklärt uns, dass seine Weine von Benanti abgefüllt werden.viertes

Im zweiten Weinberg, den wir besuchen, dem 2 ha großen „Vigna di Cisterna fuori“, finden sich Reste einer griechischen Siedlung. Dort wollen wir auch Biondis Weine verkosten. Wir sitzen im Grünen mit Blick aufs Meer und auf den Ätna. Outis 2015 weiß (Carricante, Catarratto): Erdbeere, Gummi, sehr saftig und mineralisch. Der Name des Weines kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Niemand“. Chianta 2013 (Carricante): . Für Biondi soll der Wein eine burgundische Stilistik haben. Der Wein lagert 9 Monate im Eichenfass, was sich im dezenten Vanilleton wiederfindet. Es ist ein sehr komplexer Wein mit Noten nach Feuerstein, buttrigen Tönen, im Mund Agrumen, sehr lang anhaltend. Outis 2014 (rot): Sauerkirsch, Kaffe in der Nase, am Gaumen salzig-mineralisch, etwas (zu) trockene Tannine, wirkt noch sperrig. Cisterna fuori 2012 (rot): Kaffeenoten, im Mund etwas bitter und leicht trocknend, aber gutes Potential.

Tagebucheintrag vom 22.4.16

Cottanera, Castiglione di Sicilia

Das Weingut liegt auf der Nordseite des Ätna auf 700m Meereshöhe und wird seit 1960 von der Familie Cambria geführt. Insgesamt stehen 62 unter Reben, es werden sowohl die typischen autochthonen weißen und roten Rebsorten sowie auch Viognier, Merlot, Cabernet Sauvignon, Syrah und Mondeuse angebaut. Die Produktion beläuft sich auf 300.000 Flaschen.fuenftes

Alles wirkt sehr gepflegt und gediegen, die Lage ist beeindruckend. Etwas Besonderes ist der Verkostungsraum: in einem der Ohrensessel aus Leder sitzend hat man durch das tief heruntergezogene Fenster den Blick frei auf den rauchenden Feuerspucker. Großes Kino!

Von den verkosteten Weinen gefiel uns besonders der L’Ardenza 2010 aus 100% Mondeuse: die Tannine waren zwar noch etwas ungestüm, aber der Wein war saftig mit Noten nach Lakritze. Der weiße Barbazzale 2014 (Viognier und Catarratto) zeichnete sich durch leicht floreale Noten wie Holunder aus, im Mund schöne Mineralität. Der Etna Rosso 2011 mit 90 % Nerello Mascalese reift 9 Monate im Fass, davon die Hälfte im Barrique, das zu 30 % neu ist. Danach bleibt der Wein nochmals 18 Monate in der Flasche, ehe er in den Verkauf gelangt. In der Nase finden sich Noten von roten Früchten, etwas Vanille, am Gaumen präsentiert er sich gut strukturiert und dicht, mit sehr präsenten Tanninen, die noch etwas Zeit brauchen, um geschmeidiger zu werden. Insgesamt ein schöner, interessanter Wein.

Nicht weit von Cottanera befindet sich das Weingut, das wir als nächstes besuchen wollen:

Passopisciaro, Castiglione di Sicilia

Andrea Franchetti war von Anfang an vom Potenzial der Zone und der Rebsorten überzeugt. Seinen ersten Wein, den Passopisciaro, produzierte er im Jahre 2001. Inzwischen hat er sich mit seinen Weinen einen Namen gemacht. Neben Nerello Mascalese mit Reben, die teilweise bis zu 100 Jahre alt sind, baut er auch Chardonnay, Petit Verdot sowie Cesanese d’Affile in kleineren Mengen an. Die Jahresproduktion beläuft sich auf insgesamt ca. 90.000 Flaschen, es werden 26 ha bearbeitet. Franchetti setzt auf Cru-Weine. Inzwischen gibt es 5 Einzellagen: Contrada Chiappemacine, Contrada Porcaria, Guardiola, Sciaranuova sowie die höchste Lage Contrada Rampante, die auf 1000 Metern Meereshöhe liegt. Jede Lage, zwischen 1 und 1 ½ ha groß, liefert ungefähr 2500 Flaschen. Es wird sehr stark ausgedünnt, auf Chemie im Weinberg wird vollständig verzichtet. Den Wein “Franchetti” bezeichnet er als Experiment, die Zusammensetzung der Trauben variiert jedes Jahr. Verwendet werden Petit Verdot und Cesanese d’Affile. Bei der Verkostung können wir uns davon überzeugen, dass Franchettis Weine ohne Zweifel zu den großen gehören. Alle Weine zeichnen sich durch eine klare Stilistik aus und haben diesselbe Handschrift.

Der Passopisciaro 2013 (100% Nerello Mascalese), ein Blend aus den Trauben der unterschiedlichen Contrade, die nicht für den jeweiligen Cru-Wein verwendet werden, duftet nach Himbeere, Jod, Rosmarin, am Gaumen zeigt er sich fruchtig, aber auch würzig, sehr lang und sehr elegant. Auch der Sciaranuova 2013, einer seiner Lagenweine, lässt großes Potential erkennen, auch wenn er noch etwas unrund wirkt. Noten nach grüner Paprika sind dominant. Der Franchetti 2013 aus 100% Petit Verdot präsentiert sich in der Nase vielschichtig nach Himbeere, Zimt, schwarzem Pfeffer duftend, im Mund besticht er durch wunderbar feinmaschige Tannine, würzig-pfeffrige Noten und langen, sehr langen Abgang.

Mittagessen im Ristorante Quota Mille, Randazzo:

Um wieder fit für den Nachmittag zu sein, wollen wir uns mit einem “spuntino” stärken. Unsere Wahl fällt auf das Lokal „Quota Mille“, wie der Name schon sagt, auf 1000m Meereshöhe gelegen. Gut sichtbar ist die Lavazunge des Ausbruchs von 1981, die sich nicht weit vom Lokal heruntergewälzt hat. Das Lokal befindet sich in einem alten palmento, also dem Raum, wo früher der Wein gepresst wurde.

Schnell stellt sich heraus, dass es wohl nicht beim geplanten spuntino bleiben wird: schnell werden vom freundlichen Personal wundervolle Antipasti aufgetischt: gebratene Artischocken, Weichkäse in Kräuterkruste, Wachteleier, diverse salumi, eingelegtes Gemüse… Bemerkenswert ist auch die sehr gute Auswahl an lokalen Weinen. Wir entscheiden uns für den Cirneco 2009, einem reinsortigen Nerello Mascalese von Terrazze dell’Etna, der richtig gut zum herzhaften Essen passt. Ausreichend gestärkt machen wir uns auf zu unserem nächsten Ziel:

Graci, Passopisciaro

planetaRiccardo, der Mitarbeiter von Alberto Graci, empfängt uns im alten Weingut, das mit großer Sorgfalt restauriert wurde. Schnell ist er in seinem Element und erzählt mit Überzeugung von der Philosophie der Azienda. Graci hat im Jahr 2004 mit dem Weinmachen in Passopisciaro begonnen. Von Anfang an war ihm wichtig, möglichst wenig in den Kreislauf der Natur einzugreifen. So ist die Losung, die er an seine Arbeiter ausgibt folgende: das was gelesen wird, müsstet ihr essen wollen, das heißt nur bestes Traubengut kommt in die Weine. Es wird auf die Kraft der Natur gesetzt, sowohl im Weinberg als auch im Keller, das heißt keine künstliche Bewässerung und kein Einsatz von Reinzuchthefen; die Vergärung erfolgt spontan mit Naturhefen, der Ausbau der Weine entweder in Zement oder in mittleren bis großen Fässern. Die Jahresproduktion beläuft sich auf ca. 70.000 Flaschen, die Weinparzellen erstrecken sich bis auf 1100 m und sind teilweise mit sehr alten Reben bestückt. Die meisten Weine werden in die USA exportiert, lediglich 20 % bleiben in Italien. Der Etna Bianco Arcurìa 2013, ein reinsortiger Carricante, zeichnet sich durch schöne Mineralität und Noten nach Akazienhonig und Zitrusfrüchten aus, der Etna Rosso Arcurìa 2013 zeigt in der Nase Noten nach Lakritze und Brombeere, im Mund besticht er durch ein strammes Tanningerüst und sehr gutes Potential. Sehr interessant auch der Etna Rosso Arcurìa 2012: balsamische Noten, Amarenakirsche, sehr süß im Eingang mit wunderbarem Schmelz und langem Nachhall.

Planeta, Passopisciaro

Die Familie Planeta hat neben dem Bau eines neuen Weingutes in Sciara Nuova in der Nähe von Passopisciaro in die Restaurierung eines alten Wohnkomplexes investiert, das aus mehreren kleineren und größeren Gebäuden besteht. Wir werden vom jungen Mitarbeiter Dario empfangen. Er erklärt uns, dass die Familie mehrere Standorte in Sizilien hat und dort Weine produziert. Das Kellergebäude in der Weinlage Feudi di Mezzo ist eines der jüngsten der insgesamt 5. Auf 22 ha werden 5 verschiedene Weine produziert, darunter auch ein Riesling und ein Blauburgunder – ein Experiment, wie Dario sagt. Die Produktionsweise ist biologisch, bis zur Zertifizierung wird es allerdings noch 2 Jahre dauern. Für die Weißweine finden sich hier ideale Bedingungen, da die Tage warm und die Nächte kühl sind, zudem ist es konstant windig, was der Fäulnis der Trauben entgegenwirkt. Die Verkostung eröffnen wir mit einem Carricante metodo classico, der 20 Monate auf der Hefe liegt. Trotzdem wirkt er frisch mit feiner Perlage. Der Etna Bianco 2015 aus 100 % Carricante gefällt durch floreale Noten und einen ausgeprägten Geschmack nach reifem Golden Delicious. Der Riesling 2014 Eruzione 1614 (benannt nach dem großen Ausbruch des Ätna 1614, der 10 Jahre andauerte) hat eine leichte Petrolnote, Pfirsich und Jasmin, im Mund spürt man die Mineralität und die markante Säurestruktur; dürfte sich in der Flasche noch gut entwickeln. Etwas Besonderes ist der reinsortige Nerello Mascalese 2013 Eruzione 1614. Er präsentiert sich sehr rund, elegant mit schöner, ausgeglichener Säure und nicht zu dominanten Tanninen. Auch die Weine aus den 4 weiteren Weingütern sind interessant, wie der uns bereits bekannte Burdese 2010 oder auch der Chardonnay 2014, bei dem inzwischen ganz auf den Einsatz von neuem Holz verzichtet wird, was dem Wein keineswegs schadet.

Tenuta di Fessina, Castiglione di Sicilia

Die Unternehmerin Silvia Maestrelli aus der Toscana hat sich mit der Übernahme dieses Weingutes im Jahr 2007 gemeinsam mit dem bekannten Önologen Federico Curtaz neuen Herausforderungen gestellt. Bis vor 25 Jahren war das sehr schön umgebaute Gebäude ein palmento, also eine Anlage, in der die Trauben weiterverarbeitet wurden.

resumeMit viel Mühe und finanziellem Aufwand wurde der palmento restauriert, so dass man das perfekt ausgeklügelte System von Becken, die den Saft auffangen und die Ableitungen in die Fässer in seiner ursprünglichen Form bewundern kann. Auf dem Weingut werden 14 ha bearbeitet und 65.000 Flaschen produziert, die Parzellen befinden sich in der Nähe von Rovitello und Cavaliere. Als Önologe zeichnet seit 2015 Gian Domenico Negro verantwortlich. Maestrelli ist es gelungen, in diesen knapp 10 Jahren Ätnaweine auf höchstem Niveau zu produzieren. Davon können wir uns bei der Verkostung überzeugen. Besonders beeindruckend ist der Etna Bianco A`Puddara 2013. Die Fermentation erfolgt in Eichenfässern, die Reifung erfolgt im Stahl. Bereits in der Nase präsentiert sich der Wein sehr komplex: Feuerstein, Kamille, Apfel, Mandarinenschale, im Mund Zitrusnoten, elegant, saftig und sehr lang! Der Etna Bianco Il Musmeci 2013 aus 100 % Carricante, der nur im Stahltank ausgebaut wird, zeigt in der Nase floreale Noten, Mandel und leichten Feuerstein, im Mund sehr intensive Zitrusnoten und eine schöne Säurestruktur. Interessant ist auch der Etna Rosso Erse 2014, der ebenfall nur im Stahl ausgebaut wird: delikate Noten nach Veilchen, Kirsch, Marzipan; im Mund sehr ansprechend und trinkig. Den Abschluss bildet der Etna Rosso Il Musmeci 2010 aus 100 % Nerello Mascalese: Balsamische Noten, Würze in der Nase, im Mund dicht, mit schönem Schmelz, wunderbar eingebundene Tannine und mit einer außergewöhnlichen Länge – beeindruckend!

Zum Abschluss fahren wir nach Taormina, um dort in der „Osteria del Nero d’Avola“ zu essen: nettes Lokal mit freundlichem Chef, der sich der „slow food“-Philosophie verschrieben hat. Die rohen Fischvorspeisen sind sehr gut, der Schaumwein von Terrazze dell’Etna rosè (aus Nerello Mascalese) passt vorzüglich dazu.

Resümee unserer Reise:

Die Ätnaweine präsentieren sich vielschichtig und elegant, zeichnen sich durch Langlebigkeit aus, die besten Gewächse brauchen den Vergleich mit Weinen aus Burgund oder Piemont nicht zu scheuen. Auch wenn es in der Gegend um den Ätna noch relativ gemächlich zugeht, zeigen sich doch bereits Ansätze eines einsetzenden Booms. Das merkt man an den angezogenen Preisen für einige Weine, das hört man aus den Beschreibungen einiger Weinproduzenten heraus, die allzu oft die Ähnlichkeit ihrer Tropfen mit denen aus Frankreich oder den Langhe bemühen. Klar ist: Die Weine wollen verstanden werden, sie erschließen sich nicht unmittelbar und sind eng mit dem Terroir verknüpft. Das macht sie einzigartig. So wie die Produzenten, die mit viel (auch körperlichem) Einsatz und Hingabe die Parzellen bearbeiten. Also: Sizilien ist allemal eine Reise wert!schluss